Schriftführer

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Markus F. Wagner

Kameramann, BVFK

BVFK Schriftführer

Mail markus.wagner@bvfk.tv

Tel. +49 30 2084764 54

Tätigkeitsfelder

Als gelernter Mediengestalter Bild und Ton habe ich an der Kamera mit der elektronischen Berichterstattung für regionale und landesweite Nachrichten begonnen. Hinzu kamen Studioaufnahmen vor Greenscreen, die Nachbearbeitung von Berichten, Dokumentationen und kompletten Sendungen mit verschiedenen Schnittprogrammen. Später habe ich Werbefilme, Teaser und Sendeelemente erstellt.

Während meines zweijährigen Auslandsaufenthalts in London konnte ich als Studio-Operator die Arbeit in einem, von sämtlichen internationalen Fernsehanstalten genutzten, Fernsehstudio kennen lernen. Dort habe ich täglich mehrere Liveschalten zu verantworten gehabt und dabei den Blick quer über die Themse hinüber auf das britische Parlament mit Big Ben im Hintergrund rund um die Welt gesendet.

Seit 2012 bin ich in Süddeutschland freiberuflich selbstständig. Anfangs war ich noch primär im Bereich EB unterwegs, zunehmend kamen dann Jobs in der Veranstaltungswelt hinzu. Heute stehe ich primär bei Außenübertragungen im Bereich Sport an der Kamera.

Neben meiner freiberuflich selbstständigen Tätigkeit an der Kamera arbeite ich auch weiterhin als Cutter. Seit 2018 sitze ich gelegentlich als EVS Operator im Ü-Wagen und spiele Szenen und Schnittsequenzen zu. Zudem betreibe ich einen Weinhandel und bin als Familienvater von drei Kindern in ein turbulentes Familienleben integriert.

Ziele und Motivation

Seitdem ich mich 2012 in Deutschland selbstständig gemacht habe, stelle ich fest, dass mir Gagen und Honorare und auch Reisekosten durch Sendeanstalten, Produktionsfirmen und Agenturen vorgegeben werden. Kurzum alle Preise stehen schon bei Verhandlungsbeginn fest und werden auch nicht angepasst. Wo ist dabei noch die unternehmerische Freiheit gewahrt?

Die Deutsche Rentenversicherung sieht in meiner freiberuflichen Tätigkeit vielmehr eine abhängige Beschäftigung, da Ort und Zeit so gut wie immer vorgegeben sind. Vermehrt bestehen die Auftraggeber auf feste Arbeitsverträge und auf eine Abrechnung über Lohnsteuerkarte. Die technische Entwicklung schreitet unterdessen weiter voran, so kommen immer häufiger Remote-Kamerasysteme zum Einsatz und gleichzeitig lernt eine “künstliche Intelligenz”, was gute Kameraarbeit ausmacht und wird dieses Wissen schon sehr bald selbstständig einsetzen können. Für größere Produktionen kommen Dienstleister aus benachbarten Ländern und somit reduzieren sich schleichend die Einsatzfelder für freie Kameraleute.

Es ist schon lange überfällig, dass wir Kameraleute unseren Berufsstand selber definieren, dass wir die Arbeitsbedingungen festlegen und unsere Honorare vorgeben. Wir müssen wissen, was wir Kameraleute wert sind und gleichzeitig das Tätigkeitsfeld des Kameramanns bzw. der Kamerafrau definieren. Wir kennen die Ansprüche und Anforderungen, nicht nur von den Produzenten sondern auch vom deutschen Finanz- und Sozialsystem. Nur mit fundiertem Wissen, belegbaren Nachweisen und eindeutigen Fakten können wir unseren Beruf selber definieren. Vor allem aber müssen wir endlich lernen gemeinsam an einem Strang zu ziehen um unsere Anforderungen durchzusetzen und die Wertigkeit unserer Arbeit festzulegen, nicht zuletzt im Preis.

Ich wünsche mir, dass wir es schaffen, den bereiteten Weg eines bundesweiten Berufsverbands weiter auszubauen. Ich möchte, dass der BVFK als starker Verband in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Das erreichen wir nur, wenn wir Dinge anstoßen, auf Missstände hinweisen und klar und deutlich formulieren, wofür wir stehen. Gemeinsam sind wir stark, als Solo-Selbstständige müssen wir nur noch lernen, wie das geht. Wir sitzen alle im gleichen Boot und können die Fahrt in Richtung höherer Tagessatz, zu wieder mehr Verantwortung und Entscheidungsfreiheit beim Dreh, sowie hin zu einem qualifizierten Aus- und Weiterbildungssystem selber bestimmen. Dafür möchte ich mich im BVFK einsetzen.