27. Juni 2024

Wer wird den größten Sender der ARD künftig führen?

Die Kandidaten: Katrin Vernau, Helge Fuhst, Jörg Schönenborn und Elmar Theveßen.

Am Donnerstag wählt der Rundfunkrat des WDR einen neuen Senderchef. Das Rennen ist offen. Von den vier Kandidaten haben drei angeblich gute Chancen. Einer gilt als Außenseiter. […]

In den Tagen vor der Wahl haben die vier Kandidaten in Gesprächen mit Rundfunkräten schon Wahlkampf für sich gemacht, am Donnerstag werden sie dem Rundfunkrat, in dem die früher bei den Öffentlich-Rechtlichen übliche parteipolitische Lagerbildung nicht mehr vorentscheidend ist, ihre Zukunftspläne für den WDR erläutern. Dann beginnt die Abstimmung, die wahrscheinlich in nur zwei Runden geht. In Runde eins bräuchte ein Kandidat oder eine Kandidatin die absolute Mehrheit, um gewählt zu sein, also mindestens 28 von 55 Stimmen. Kommt es dazu nicht, gehen die beiden Erstplatzierten in den zweiten Wahlgang, in dem die einfache Stimmenmehrheit zählt.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/wdr-waehlt-neuen-intendanten-wer-hat-die-besten-chancen-19813677.html

Nun entscheidet der WDR-Rundfunkrat am Donnerstag über die Intendanz der größten ARD-Anstalt. Übersetzen wir es mal: Er entscheidet über die neue Geschäftsführung eines Konzerns mit einem jährlichen Budget von 1,5 Milliarden Euro und gleich vier Bewerber*innen sorgen erstmals in der Geschichte für einen – Stand jetzt – offenen Wettbewerb der Köpfe und Ideen. Man möchte jubeln, der Findungskommission gratulieren zur Entscheidung, den Kolleginnen und Kollegen im Rundfunkrat gleich vier Wahlmöglichkeiten zu geben.

Gleichzeitig braucht ein solches, endlich offenes Verfahren, mehr Transparenz. Entscheiden wird der Rundfunkrat, so soll es nun einmal sein. Aber es kann der Legitimation und Nachvollziehbarkeit nur helfen, wenn der Wahlkampf um eine öffentlich(-rechtliche) Aufgabe offen auch gegenüber jenen geführt wird, die alles bezahlen.

https://www.dwdl.de/meinungen/98538/stell_dir_vor_es_ist_wahl__und_man_hat_auch_eine/

Hinweis der Redaktion: Im Rundfunkrat gibt es weiterhin drei Freundeskreise. Es kann auch einen parteipolitischen Einfluss auf die Wahl geben, ohne dass man es von außen mitbekommt.

 

Quelle: DIMBB-Medien

 

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