25. Oktober 2024

Welche Rundfunkreform werden die Länder beschließen?

Ein Aspekt fehlt dem neuen Medienstaatsvertrag auf jeden Fall. […]

Und trotzdem lässt sich 3sat dem deutsch-französischen Kulturkanal Arte nicht einfach zuschlagen, weil – Arte ein kompliziertes Konstrukt ist, auf das sich Deutschland und Frankreich vor mehr als 30 Jahren mit einem völkerrechtlichen Vertrag geeinigt haben. Zu Zeiten des NDR-Intendanten und zeitweiligen Arte-Präsidenten Jobst Plog (um die Jahrtausendwende) wäre das sofort aufgefallen. Dass von den Sendern zu dem Thema wenig kommt, zeigt, wie wenig sie mit Kulturprogramm an sich am Hut haben.

Erstaunlich ruhig wird auch der Vorschlag aufgenommen, eine Reihe von Kanälen 2033 linear zu beenden. Bei den Infosendern erscheint das (bis auf Phoenix) sinnvoll, von denen gibt es schlicht zu viele; beim Kinderkanal Kika muss man das nicht unbedingt für richtig halten; Verbände, die sich für die Belange von Kindern einsetzen, warnen davor. Aber die Lobby ist nicht groß und nicht laut. […]

Gar nichts gibt es auf jeden Fall zu einem Thema, dessen Fehlen die Medienwissenschaftler Martin Andree und Karl-Nikolaus Peifer in der F.A.S. bemängelt haben: Um die Digitalmonopolisten, deren Macht und Wirken die Demokratie gefährdet (vor allem das von Elon Musk) und die Medienvielfalt einschränkt, kümmert sich der Medienstaatsvertrag nicht, null, nada, niente. Was zeigt, wie provinziell die deutsche Medienpolitik dann doch ist. (Mehr unter Medienpolitik)

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/rundfunkreform-der-laender-angeblich-sicher-rundfunkbeitrag-umstritten-110067620.html

 

ÖRR-Reform: Es fehlt das strategische Ziel

Droht ARD, ZDF und dem audiovisuellen Medienmarkt in Deutschland ein ähnliches Schicksal, wie der einst stolzen Automobilindustrie? Vom Erfolg der Transformation wird es abhängen, ob ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat1 relevant bleiben.

Kommerzielle und öffentlich-rechtliche Medienanbieter befinden sich inmitten eines anspruchsvollen Transformationsprozesses vom Broadcaster zu linearen und non-linearen Medienplattformen. Der Veränderungsdruck geht vom Publikum aus, das heute weniger lineare Programme nutzt.

So leicht die strategische Herausforderung zu beschreiben ist, so schwer scheint es zu sein, den medienpolitischen Rahmen zu novellieren. Die Diskussion konzentriert sich einseitig auf Einsparungen, Organisationsentwicklung und Synergien. Obwohl es keiner zusätzlichen Analysen bedurfte, bestätigte die sogenannte Zukunftskommission den Ländern erneut die auf diese Aspekte beschränkte Reformbedürftigkeit. Bei allem Nachdenken über die Zukunft hat man es aber unterlassen, ein medienpolitisches und strategisches Ziel zu erarbeiten.

https://meedia.de/news/beitrag/17983-oerr-reform-es-fehlt-das-strategische-ziel.html

 

Quelle: DIMBB-MEDIEN-News

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