Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat in einem offenen Brief die Intendanten der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten scharf kritisiert. Florian Hager (ARD), Norbert Himmler (ZDF) und Stefan Raue (Deutschlandradio) werden aufgefordert, die Urheberrechte von Autoren zu verteidigen und deren Inhalte vor der Nutzung durch KI-Unternehmen zu schützen.
Hintergrund der Kritik: Aktuell werden Inhalte, die durch Rundfunkgebühren finanziert wurden, von Künstlicher Intelligenz (KI) genutzt, ohne dass die betroffenen Autoren zustimmen oder davon profitieren. “Viele Mitarbeiter wollen nicht, dass ihre Inhalte für das KI-Training genutzt werden. Sie sehen sich in ihren Rechten verletzt”, erklärt DJV-Justiziarin Hanna Möllers. Besonders brisant: Die Profiteure dieser Praxis sind vorrangig US-amerikanische und chinesische Big-Tech-Unternehmen. Dies birgt laut Möllers erhebliche Risiken für die Meinungsfreiheit und die Demokratie, wenn der gesellschaftliche Diskurs zunehmend durch monopolistische Strukturen beeinflusst wird.

Der DJV fordert die öffentlich-rechtlichen Sender auf, sich klar zum Schutz der Urheberrechte zu bekennen und eine Nutzung von journalistischen Inhalten durch KI-Modelle von der ausdrücklichen Zustimmung der Autoren abhängig zu machen. In Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung und erstarkender extremer politischer Positionen sollten ARD, ZDF und Deutschlandradio mit der Presse zusammenarbeiten, um unabhängigen und qualifizierten Journalismus zu sichern. Bisher jedoch, so der DJV, verweigern die Sender diesen Schulterschluss konsequent.