Für die kommerzielle Tochter des ZDF sind die Zeiten der Expansion erst mal vorbei. Die Produktionsfirma Network Movie rutschte zwischenzeitlich in die Verlustzone. Und auch die Vorgaben aus dem Sender machen ZDF-Studios-Chef Markus Schäfer zu schaffen. […]
Man wolle “in Zukunft in zusätzliche non-fiktionale Themenfelder investieren”, gibt SHPG-Chef Lehmann zu Protokoll. Und weiter: “Natürlich entstehen aus der Bündelung der Unternehmen allein durch den Umzug der Eco Media und doc.station auf unser Studiogelände Synergieeffekte, die aber eher im Bereich der Technik und Verwaltung angesiedelt sind. Die dadurch frei werdenden Ressourcen werden in den kreativen Bereich reinvestiert.” Ein Stellenabbau ist vorerst offenbar nicht geplant. […]
Der ZDF-Studios-Konzern bewege sich gegenwärtig in einem “immer fragileren, durch außenpolitische Bedrohungslagen erschütterten und ins Inflationäre umgeschlagenen Konjunkturumfeld – ein in seiner zeitlichen Ausdehnung ungewisser Risikofaktor”, heißt es darin. Mit Blick auf die eigenen Produktionstöchter notiert ZDF Studios, das “notwendige Ausmaß an Entwicklungsarbeit für Neubeauftragungen bei Fortführung von (zeitlich begrenzten) Altaufträgen” führe absehbar in eine Phase “moderaterer Jahresergebnisse aufgrund nötiger Entwicklungs- und Investitionstätigkeiten bei weiter anhaltendem Margendruck”. […]
Was damit gemeint ist, zeigt sich besonders deutlich bei der 100-Prozent-Tochter Network Movie. Die Fiction-Firma mit Standorten in Köln, Hamburg, Berlin und München, die seit Jahren stabile Millionengewinne abgeliefert hatte, rutschte 2023 in die Verlustzone. Der Grund laut Geschäftsbericht: eine Reihe “ungünstiger Faktoren wie inflationsbedingter Margendruck, strategische Investitionen in die Erschließung jüngerer, nicht-linear orientierter Zielgruppen zur Anpassung an die veränderte programmliche Ausrichtung des Hauptkunden ZDF sowie markant gestiegene Zinskosten in Verbindung mit einem steuerlichen Einmaleffekt”. Bei Umsatzerlösen von 103,9 Millionen Euro erwirtschaftete Network Movie einen Jahresfehlbetrag von 410.232 Euro. […]
Während ZDF Studios insgesamt seine Umsatzerlöse um knapp drei Prozent auf 262,7 Millionen Euro steigern konnte und einen Konzern-Jahresüberschuss von 8,9 Millionen auswies (von dem 5,1 Millionen per Vorabausschüttung ans ZDF flossen), ging der Beitrag des Produktionsgeschäfts um fast sieben Prozent auf 130,4 Millionen zurück. Für 2024 und 2025 wird eine Geschäftsentwicklung auf etwa gleich bleibendem Niveau prognostiziert. E
Quelle: DIMBB-MEDIEN-News