ARD und ZDF müssen ihren Etat für Sport-Übertragungsrechte nicht kürzen. Die Ministerpräsidentenkonferenz einigte sich am Freitag auf eine Festschreibung des aktuellen Etats von etwa fünf Prozent der zusammengerechneten Gesamtausgaben beider Sender, wie aus dem neuen Entwurf für einen Reformstaatsvertrag hervorgeht, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Damit dürfen ARD und ZDF weiter insgesamt mehr als 400 Millionen Euro pro Jahr für Sportrechte ausgeben. […]
Nach der vorgesehenen Regelung besteht ein “angemessenes Verhältnis zum Gesamtaufwand” dann, wenn für Sportrechte nicht mehr als fünf Prozent des anerkannten Gesamtaufwands in einer Rundfunkbeitragsperiode ausgegeben werden. Dabei werden die entsprechenden Ausgaben von ARD und ZDF zusammengerechnet. “Hintergrund ist, dass sich ARD und ZDF an den besonders teuren Rechtepaketen gemeinsam beteiligen”, heißt es in den Anmerkungen zum Entwurf. Damit sind etwa Rechte für Welt- und Europameisterschaften im Fußball gemeint.
Weil die Sender in der Praxis an ihren Gesamtausgaben ansetzten, würden diese auch hier als Bezugsgröße angesetzt, heißt es weiter. In einem früheren Entwurf, den die Länder Ende September öffentlich zur Anhörung gestellt hatten, war noch der Programmaufwand die Bezugsgröße. Demnach sollte der Status Quo, bei dem Sportrechte etwa acht bis zehn Prozent des gesamten Programmaufwands ausmachen, um einen mit “X” benannten Faktor gekürzt werden.
https://medien.epd.de/article/2088
Hinweis der Redaktion I: ARD und ZDF werden deshalb zusammengerechnet, weil das ZDF allein den vorgegebenen Anteil überschreiten würde. Der Großteil der Sportrechtekosten fällt im ERSTEN und im ZWEITEN an. Die DRITTEN sowie die ARD-Radios kann man weitgehend vernachlässigen.
„Die KEF machte in ihrem 24. Bericht Angaben zu den Sportaufwendungen des ZDFs. Demnach beliefen sich die Ausgaben von 2019 bis 2022 auf insgesamt 1,02 Milliarden Euro. Somit ergeben sich durchschnittliche jährliche Kosten von 255 Millionen Euro.
Das ZDF nannte für diesen Zeitraum auf seiner Website aber einen jährlichen Durchschnittsbetrag von 203 Millionen Euro, davon rund 158 Millionen Euro für den Erwerb von Rechten.“
Damit müsste der Etat des ZDF bei ca. 3,1 Mrd. Euro liegen, um die 5-Prozent-Grenze nicht zu überschreiten. 2022 lagen die Gesamtaufwendungen bei 2,45 Mrd. Euro.
Quelle: DIMBB-Medien